Trinklieder

In nahezu jeder Region gibt es Trinklieder. Die Skandinavier sind sehr bekannt für ihre Kultur der Trinklieder: In Filmen, deren Handlung etwa in Schweden spielt, gibt es Szenen, in denen Menschen an einem Tisch, auf dem Essen und Getränke stehen, sitzen. Jeder hält ein Glas in der Hand und alle singen zusammen Trinklieder, was meistens ziemlich lustig daherkommt. Dabei ist die Tradition der Trinklieder schon sehr alt: Bereits die alten Römer sangen welche während ihrer Orgien. Doch was genau ist eigentlich ein Trinklied? Vereinfacht gesagt, handelt es sich dabei um ein Lied, das hauptsächlich gesungen wird, wenn sich Leute treffen und dabei trinken – das steckt bereits im Namen. Fast immer dreht es sich bei diesen Getränken um Alkohol, wobei es stets Menschen gibt, die keinen Alkohol (mehr) konsumieren. Deswegen müssen Letztgenannte allerdings nicht vom gemeinsamen Trinken und Singen ausgeschlossen werden. Und: Trinklieder sind oft Strophenlieder oder Kanons.

Bier her, Bier her, oder ich fall um!
1. Bier her, Bier her, oder ich fall um, juchze,
Bier her, Bier her, oder ich fall um!
Soll das Bier im Keller liegen,
und wir hier die Schwindsucht kriegen,
Bier her, Bier her, oder ich fall um!

2. Bier her, Bier her, oder ich fall um, juchze,
Bier her, Bier her, oder ich fall um!
Wenn ich net glei moi Bier bekumm
schmeiß ich die ganze Kneipe um,
Bier her, Bier her, oder ich fall um!

Autor: unbekannt

All voll, all voll
1. Bist du voll, so lege dich nieder,
steh früh auf und fülle dich wieder,
das ganze Jahr, den Abend und den Morgen.
All voll, all voll, all voll,
all voll, all voll, all voll.

2. Bier und Wein aus einem Faß,
sauf es ohn' Unterlaß,
das ganze Jahr, den Abend und den Morgen.
All voll, all voll, all voll,
all voll, all voll, all voll.

3. Liegst des Nachts du in der Gosse,
sind Unrat und Schmutz dein Schlafgenosse,
das ganze Jahr, den Abend und den Morgen.
All voll, all voll, all voll,
all voll, all voll, all voll.

4. Liegt sie vor dir, so lege dich nieder,
schmeisse dich drauf und rühr alle Glieder,
das ganze Jahr, den Abend und den Morgen.
All voll, all voll, all voll,
all voll, all voll, all voll.

Autor: unbekannt

Ein Prosit der Gemütlichkeit
1. Ach wie schön ist doch das Leben,
wenn es schmückt Gemütlichkeit.
Laßt die Stimmen uns erheben,
daß man hört es weit und breit.
Mit Sing und Sang, mit Kling und Klang
ein Prosit der Gemütlichkeit,
ein Prosit, ein Prosit
der Gemütlichkeit.

2. Fröhlich weilen wir beisammen
schwebend über Raum und Zeit
und der Lebensfreude Flammen
lodern in Gemütlichkeit.
Mit Sing und Sang, mit Kling und Klang
ein Prosit der Gemütlichkeit,
ein Prosit, ein Prosit
der Gemütlichkeit.

3. Seht den König auf dsem Throne
Wohl trägt er ein Purpurkleid,
was nützt ihm die goldne Krone,
fehlt ihm die Gemütlichkeit?
Mit Sing und Sang, mit Kling und Klang
ein Prosit der Gemütlichkeit,
ein Prosit, ein Prosit
der Gemütlichkeit.

4. Wenn sich andere töricht streiten,
sind wir einig und gescheit,
denn wir lassen stets uns leiten
nur von der Gemütlichkeit.
Mit Sing und Sang, mit Kling und Klang
ein Prosit der Gemütlichkeit,
ein Prosit, ein Prosit
der Gemütlichkeit.

5. Wolln die Sorgen euch erbeuten,
packt euch Kummer, packt euch Leid,
dann kommt schleunigst zu uns Leuten
molligster Gemütlichkeit.
Mit Sing und Sang, mit Kling und Klang
ein Prosit der Gemütlichkeit,
ein Prosit, ein Prosit
der Gemütlichkeit.

Autor: Georg Kunoth

Trink, trink, Brüderlein trink
1. Das Trinken, das soll man nicht lassen,
Das Trinken regiert doch die Welt,
Man soll auch den Menschen nicht hassen,
Der stehts eine Lage bestellt.
Ob Bier oder Wein, ob Champagner,
Nur laßt uns beim Trinken nicht prahlen,'
Es trank den Champagner schon mancher,
Und konnt ihn nachher nicht bezahlen.

Trink, trink, Brüderlein trink,
Laß doch die Sorgen zu Haus!
Trink, trink, Brüderlein trink,
Meide den Kummer und meide den Schmerz,
Dann ist das Leben ein Scherz!

2. Der Moses, der hat, gar nicht übel,
Ein elftes Gebot noch erdacht,
Das steht aber nicht in der Bibel,
Und hat so viel Freude gemacht.
Man hat es uns unterschlagen,
Weil Trinken und Saufen es preist.
Ich aber, ich will es euch sagen,
Ja, wißt ihr denn auch wie es heißt?

Trink, trink, Brüderlein trink...

Autor: Harry Steier

Raus mit dem Naß aus dem Faß
1. Raus mit dem Naß aus dem Faß, dem Faß!
Flugs mit dem Naß in das Glas, das Glas!
Flink mit dem Glas an den Mund, den Mund!
Trin ken ist immer gesund, gesund!
Ca, ca, ca, ca! Vom Faß zum Glas,
vom Glas zum Mund, das ist gesund!

2. Steigt mir der Wein in den Kopf, den Kopf,
faß' ich das Mädel beim Schopf, beim Schopf,
küß' ihr den rosigen Mund, den Mund,
das ist dem Mädel gesund, gesund!
Ca, ca, ca, ca! Vom Faß zum Glas,
vom Glas zum Mund, das ist gesund!

3. Muck' nicht, du Weib, mir zu Haus, zu Haus!
guck' nicht so barsch nach mir aus, mir aus!
Schluck's lieber nieder zur Stund', zur Stund!
Schlucken ist immer gesund, gesund!
Ca, ca, ca, ca! Vom Faß zum Glas,
vom Glas zum Mund, das ist gesund!

Autor: unbekannt

Ohne Lieb und ohne Wein
1. Ohne Lieb und ohne Wein,
was wär unser Leben?
Alles, was uns kann erfreun,
müssen diese geben.
Wenn die Großen sich erfreun,
was ist ihre Freude?
Hübsche Mädchen, guter Wein,
einzig diese beide.

2. Sieger, die des Siegs sich freun,
fragen nichts nach Kränzen;
sie erholen sich beim Wein
und bei frohen Tänzen.

3. Uns drückt oft des Lebens Pein,
doch nur, weil wir dürsten;
aber gebt uns guten Wein,
o, so sind wir Fürsten.

Autor: Christian Felix Weiße

Aus dem Wirtshaus komm' ich heraus
1. Grad' aus dem Wirtshaus nun komm' ich heraus,
Straße, wie wunderlich siehst du mir aus!
Rechter Hand, linker Hand, beides vertauscht,
Straße, ich merke wohl, du bist berauscht!

2. Was für ein schief Gesicht, Mond, machst denn du?
Ein Auge hat er auf, eins hat er zu.
Du wirst betrunken sein, das seh' ich hell;
schäme dich, schäme dich, alter Gesell!

3. Und die Laternen erst, was muß ich sehn!
Die können alle nicht grade mehr stehn.
Wackeln und fackeln die Kreuz und die Quer;
scheinen betrunken mir allesamt schwer.

4. Alles im Sturme rings, groß und auch klein,
wag' ich darunter mich nüchtern allein?
Das scheint bedenklich mir, ein Wagestück,
da geh' ich lieber ins Wirtshaus zurück!

Autor: Heinrich von Mühler

Immer feucht sei meine Kehle
1. Immer feucht sei meine Kehle
und der Becher nicht zu klein!
Nur Philister und Kamele
können lange durstig sein.
Gute Menschen müssen singen
wie die lieben Engelein;
darum sei vor allen Dingen
unser Leib vom Staube rein.

2. Freunde, lernet von den Fröschen,
diesem Sänger-Lumpenpack,
allen Erdenstaub zu löschen,
der den Schlund beschweren mag.
Trinke! wem Gesang gegeben,
trinke! wer nicht singen kann;
euch zum Himmel zu erheben
feuchtet eure Schwingen an!

3. Charon selbst am dunkeln Styxe
trinket Lethe und begehrt
erst ein Trinkgeld in die Büchse,
eh' er uns hinüberfahrt.
Laßt den Alten durstig werden,
warten mag der Grobian:
denn am längsten lebt auf Erden,
wer am längsten trinken kann.

Autor: unbekannt

Wann muß man trinken?
1. Im Herbst, da muß man trinken!
Da ist die rechte Zeit;
es reift uns ja der Trauben Blut,
und dabei schmeckt der Wein gut,
im Herbst, da muß man trinken!

2. Im Winter muß man trinken!
Im Winter ist es kalt,
da wärmet uns der Trauben Blut,
und dabei schmeckt der Wein so gut -
im Winter muß man trinken!

3. Im Sommer muß man trinken!
Im Sommer ist es heiß,
da kühlet uns der Trauben Blut,
und dabei schmeckt der Wein so gut -
im Sommer muß man trinken!

4. Im Frühling muß man trinken!
Da ist's nicht heiß noch kalt,
da labt uns erst der Trauben Blut,
da schmeckt der Wein uns doppelt gut -
im Frühling muß man trinken!

Autor: Wilhelm August Wohlbrück

Wer hat uns zum Saufen verführt?
1. Wer hat uns zum Saufen verführt?
Der himmlische Wirt, der alles regiert,
der hat uns zum Saufen verführt.

2. Wo führt denn das Saufen wohl hin?
Ins Himmelreich 'nei, wo der Petrus wird sei,
der schenkt uns a frische Maß ein.

3. Wo wird denn mei Grab amol sei?
So zwischen zwei Fass, wo die Gurgel bleibt nass,
der herrlichste Friedhof ist das.

Autor: unbekannt

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