Trauerlieder

Suchen Sie Trauerlieder? Stehen Sie zum Beispiel gerade vor der schwierigen Aufgabe, eine Beerdigung vorbereiten zu müssen? Wenn jemand, der äußerst beliebt war, das Zeitliche segnet, dann wird im Leben derer, die er zurücklässt, ein Lücke klaffen. Diese Lücke wird erst allmählich kleiner, schließt sich aber nie ganz: Familienangehörige, Verwandte, Freunde, Bekannte, Nachbarn, Kollegen, Gemeindemitglieder, Vereinsmitglieder und/oder Parteifreunde – sie alle vermissen den Toten auf ihre Weise. Trauerlieder können vor und während des Begräbnisses und während des anschließenden Beisammenseins der Trauergäste dargeboten werden. Mit Trauerliedern gedenkt man dem Verstorbenen oder muntert die Hinterbliebenen auf. Oder suchen Sie Trauerlieder, die Sie einfach nur lesen wollen, um mit den Worten und Ihren Gedanken, die dadurch hervorgerufen werden, allein zu sein? Im Übrigen können Trauerlieder nicht nur weltliche, sondern auch religiöse Inhalte haben. Selbstverständlich dürfen die Trauerlieder, die Sie hier sehen, zudem eine Anregung sein fürs Schreiben eigener Zeilen...

Am Grabe stehn wir stille
1. Am Grabe stehn wir stille
und säen Tränensaat,
des lieben Pilgers Hülle,
der ausgepilgert hat.

2. Er ist nun angekommen,
wir pilgern noch dahin;
er ist nun angenommen,
der Tod war ihm Gewinn.

3. Er schaut nun, was wir glauben,
er hat nun, was uns fehlt,
ihm kann der Feind nichts rauben,
der uns versucht und quält.

4. Ihn hat nun als den Seinen
der Herr dem Leid entrückt,
und während wir hier weinen,
ist er so hoch beglückt.

5. Er trägt die Lebenskrone
und hebt die Palm empor
und singt vor Gottes Throne
ein Lied im höhern Chor.

6. Wir armen Pilger gehen
hier noch im Tal umher,
bis wir ihn wiedersehen
und selig sind wie er.

Autor: Philipp Spitta

Wenn kleine Himmelserben
1. Wenn kleine Himmelserben
in ihrer Unschuld sterben,
so büßt man sie nicht ein,
sie werden nur dort oben
vom Vater aufgehoben,
damit sie unverloren sein.

2. O wohl auch diesem Kinde!
Es stirbt nicht zu geschwinde.
Zeuch hin, du liebes Kind!
du gehest ja nur schlafen,
und bleibest bei den Schafen,
die ewig unser Jesu sind.

Autor: Johann Andreas Rothe

Guter Hirt! Du hast gestillt
1. Guter Hirt! Du hast gestillt
Deines Lämmchens langen Jammer.
Ach, wie ruhig, blass und mild
liegt's in seiner kleinen Kammer;
und kein Seufzer, bang und schwer,
quälet nun sein Herze mehr.

2. In der Welt voll Angst und Grau'n
willst Du es nicht länger leiden,
auf des Paradieses Au'n
soll Dein liebes Lamm nun weiden
und mit unbeflecktem Kleid
schweben in der Herrlichkeit!

3. O Herr Jesu! möchten wir,
wo es schwebt, auch einstens schweben
und Dein seliges Revier
uns auch Himmelsnahrung geben!
Dann sind Not und Tod Gewinn,
nimmst Du auch das Liebste hin.

Autor: Joh. Wilh. Meinhold

Amazing Grace
1. Amazing grace, how sweet the sound,
That saved a wretch like me!
I once was lost, but now I am found,
Was blind, but now I see.

2. 'Twas grace that taught my heart to fear,
And grace my fears relieved;
How precious did that grace appear,
The hour I first believed!

3. Through many dangers, toils and snares,
I have already come;
'Twas grace has brought me safe thus far,
And grace will lead me home.

4. The Lord has promised good to me,
His word my hope secures;
He will my shield and portion be,
As long as life endures.

5. Yes, when this flesh and heart shall fail,
And mortal life shall cease;
I shall possess, within the veil,
A life of joy and peace.

6. The earth shall soon dissolve like snow,
The sun forbear to shine;
But God, who call'd me here below,
Will be forever mine.

1. Große Gnade, wie süß der Klang,
Die einen armen Sünder wie mich errettete!
Ich war einst verloren, aber nun bin ich gefunden,
War blind, aber nun sehe ich.

2. Es war Gnade, die mein Herz Furcht lehrte,
Und Gnade löste meine Ängste;
Wie kostbar erschien diese Gnade
In der Stunde, als ich erstmals glaubte!

3. Durch viele Gefahren, Mühen und Fallen
Bin ich bereits gekommen;
Es ist Gnade, die mich sicher so weit brachte,
Und Gnade wird mich heim geleiten.

4. Der Herr hat mir Gutes versprochen,
Sein Wort macht meine Hoffnung sicher;
Er wird mein Schild und Teil sein,
So lang das Leben andauert.

5. Ja, wenn dieses Fleisch und Herz versagen,
Und das sterbliche Leben vergeht,
Werd' ich hinter dem Schleier führen,
Ein Leben voll Freude und Frieden.

6. Die Erde wird sich bald wie Schnee auflösen,
Die Sonne aufhören zu scheinen;
Doch Gott, der mich nach hier unten rief,
Wird ewig mein sein.

Autor: John Henry Newton, Jr.

Alles scheidet liebes Herz
1. Alles scheidet, liebes Herz!
Aber Alles kehret wieder:
Auch die Freude läßt sich nieder,
Wo noch eben weilt der Schmerz.
Fasse Muth! es kehrt Dein Glück,
Liebes Herz, auch Dir zurück!

2. Alles scheidet, liebes Herz!
Trost und Hoffnung will nicht scheiden.
Hoffe dann in Deinem Leiden,
Tröste Dich in Deinem Schmerz!
Trost und Hoffnung blieb auch Dir.
Darum freue Dich mit mir!

3. Frühling ist es weit und breit.
Laß das Härmen, laß das Klagen!
Fasse Muth in dieden Tagen!
Freue Dich der Frühlingszeit!
Sing´ auch Du mit frohem Schall,
Singe wie die Nachtigall.

Autor: Hoffmann von Fallersleben

Ich kenn ein einsam Plätzchen auf der Welt
1. Ich kenn' ein einsam Plätzchen auf der Welt
Liegt ruhig still verborgen.
Dort flieh ich hin, wenn mich Kummer quält,
dort klag ich meine Sorgen.
Und fragst du mich, so sag ich's dir.
Es liegt nicht weit, nicht weit von hier.
Der liebste Platz, den ich auf Erden hab,
Das ist die Rasenbank am Elterngrab.

2. Da zieht's mit Zaubermacht mich immer hin,
Wenn Menschen mit mir streiten.
Dort merk ich nicht, daß ich verlassen bin.
Dort klag ich meine Leiden.
Da reden mir die Toten zu,
Die Eltern mein in ew'ger Ruh.
Der liebste Platz, den ich auf Erden hab,
Das ist die Rasenbank am Elterngrab.

3. Und wenn ich einstens lebensmüde bin
Muß dieser Welt entsagen,
Dann, guter Gott, gewähr die Bitte mir
Laß mich zum Friedhof tragen.
Drückt mir der Tod die Augen zu,
Dann legt mich dort zur ew'gen Ruh.
An jenen Platz, wo ich mein liebstes hab,
Dort bei der Rasenbank am Elterngrab.

Autor: unbekannt

In stiller Nacht
1. In stiller Nacht,
zur ersten Wacht
ein Stimm' begunnt zu klagen,
der nächt'ge Wind
hat süß und lind
zu mir den Klang getragen.

2. Von herbem Leid
und Traurigkeit
ist mir das Herz zerflossen,
die Blümelein,
mit Tränen rein
hab' ich sie all' begossen.

3. Der schöne Mon'
will untergon,
für Leid nicht mehr mag scheinen,
die Sternelan
ihr Glitzen stahn,
mit mir sie wollen weinen.

4. Kein Vogelsang
noch Freudenklang
man höret in den Lüften,
die wilden Tier'
traur'n auch mit mir
in Steinen und in Klüften.

Autor: Friedrich von Spee

Schlaf wohl in Gottes Frieden
1. Schlaf wohl in Gottes Frieden,
schlaf wohl in sanfter Ruh.
Nach Kampf und Schmerz hinieden,
deckt dich die Erde zu.

2. Du bist nun eingegangen
ins ew'ge Vaterland,
vorbei ist alles Bangen,
du ruhst in Gottes Hand.

3. Geendet ist dein Leiden,
dahin die trübe Zeit.
Dir winken Himmelsfreuden
und ew'ge Seligkeit.

Autor: Johann Heinrich Lützel

Unser Wandel ist im Himmel
1. Unser Wandel ist im Himmel!«
Wie ein Mensch in sich versenkt,
oft vom lautesten Getümmel
nicht gestört, der Heimat denkt.
Wenn die Schritte dahin eilen,
wo das Herz längst eingekehrt —
so im Himmel wir schon weilen,
sind wir gleich noch auf der Erd‘.

2. Den erwählt sich unser Streben,
der uns liebt und Liebe gibt!
Unsre Seele mag nur leben
für und um Den, der sie liebt;
Da allein steht ihr Vergnügen,
da genügt sie sich allein,
läßt gern alles andre liegen,
da nur, wo sie liebt, zu sein.

3. Christi Liebe zieht nach oben
unser Herz wie ein Magnet,
und es fühlt sich aufgehoben
wie mit Flügeln im Gebet.
Unser Leben, unser Wandeln
ist vor seinem Angesicht,
unser Denken, Reden, Handeln
faßt darum die Welt auch nicht.

Autor: Philipp Spitta

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