Ach was war das früher schön in Colonia

1. Was hat doch Köln seine Eigenart verloren,
wie war das Leben hier am Rhein so nett.
Man ist sich selber nicht mehr recht im Klaren,
ob man 'nen Fimmel oder keinen hat.
Der fremde Kram, es ist doch zu bedauern,
als alter Kölner schüttelt man den Kopf.
Besieht man sich bloß die Tänze von heute,
stößt einem jedes Mal die Heimat auf:

Ach wie war das früher schön doch in Colonia,
Wenn Franz mit Agnes
zum alten Kohberg ging,
Wenn Peter Arm in Arm mit Appolonia
still vergnügt auf dem Heimweg
an zu knutschen fing!

2. Wer hat denn früher etwas vom Jazz und Steppen,
etwas von dem hochmodernen 'Blues' gekannt?
Die Bluse, die wir gekannt, drin sah man hüpfen
Sybille im Walzertempo entlang der Wand.
Ich küsse Ihre Hand, wie heute sie kriechen,
das hat man früher zu sagen sich geniert.
Da hieß es einfach: „Leih mir mal deine Pantoffeln,
ich bin zum nächsten Schottisch-Walzer engagiert!"

Ach wie war das früher schön doch in Colonia ...

3. Die sechsmal zweiundzwanzig bare Pfennige,
das war ein Wochenlohn von einem Soldaten.
Der wurde vertanzt, man fühlte sich wie die Könige.
Die Zeche bezahlte dann meistens Lisa.
Die Kavaliere lassen mit sich handeln,
wenn man als Mädchen Hunger und Kohldampf hatte,
zog er ein Döschen mit gebrannten Mandeln,
die wurden dann gelutscht, bis dass man satt.

Ach wie war das früher schön doch in Colonia ...

Autor: Willi Ostermann

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