Wanderlieder

"Das Wandern ist des Müllers Lust" ist eines der bekanntesten deutschsprachigen Wanderlieder – vielleicht sogar das bekannteste. Es stammt übrigens aus der Feder des Dichters Wilhelm Müller, der es 1821 veröffentlichte. Vertont wurde es erstmals zwei Jahre danach vom bekannten deutschen Komponisten Franz Schubert – weitere Varianten folgten. Aber erst die 1844 komponierte Liedversion von Carl Friedrich Zöllner – ein vierstimmiger Chorsatz für Männerchöre – bildete die Grundlage für den heutigen Klassiker der Wanderlieder. Doch was sind Wanderlieder eigentlich? Das sind Songs, die den Wanderern auf ihrem Weg gute Laune machen. Vor allem wenn jemand schon mehrere Kilometer in den Beinen hat und eigentlich nicht mehr kann, aber das nächsten Etappenziel noch am gleichen Tag erreichen muss, sind Wanderlieder die ideale Motivationshilfe. Denn Singen hat eine entspannende Wirkung auf Körper, Geist und Seele. Selbstverständlich kann man auch in Gedanken vor sich hin singen, um Sauerstoff zu sparen...

Dem Wandersmann gehört die Welt
1. Dem Wandersmann gehört die Welt
mit allen ihren Weiten,
weil er kann über Tal und Berg
so wohlgemut hinschreiten.
Die Felder sind wohl angebaut
für Andre und von Andern,
ihm aber, der sie sich beschaut
gehören sie beim Wandern.

2. Der Regen und der Sonnenschein
sind meine zwei Gesellen,
die einer hinterm andern drein
abwechselnd ein sich stellen.
Der Regen löscht der Straße Staub,
die Sonne macht sie trocken,
daneben wollen Gras und Laub
sie aus dem Boden locken.

3. Und wo ein Dorf entgegen tritt,
da hör ich Glöckchen läuten.
Die meinen selber mich damit,
was könnt' es sonst bedeuten?
Sie läuten etwa einer Braut
vielleicht auch einem Toten.
Ich aber zieh auf mich den Laut
ein Gruß wird mir geboten.

4. Da zieh ich froh und mit Gesang
entlang die lange Straße
und nie wird mir um etwas bang
was ich im Rücken lasse.
Wie eines hinter mir entweicht,
so kommt gleich her das andre
und nie hab ich das End erreicht
der Welt, so weit ich wandre.

Autor: Friedrich Rückert

Schön ist die Welt
1. Schön ist die Welt,
drum Brüder, laßt uns reisen
wohl in die weite Welt,
wohl in die weite Welt.

2. Wir sind nicht stolz,
wir brauchen keine Pferde,
die uns von dannen ziehn.

3. Wir steigen hin
auf Berge und auf Hügel,
wo uns die Sonne sticht.

4. Wir laben uns
an jeder Felsenquelle,
wo frisches Wasser fließt

5. Wir reisen fort,
von einer Stadt zur andern,
wo uns die Luft gefällt.

Autor: unbekannt

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