Der Herbst

1. Der Wind geht über's Stoppelfeld,
hat einen rauhen Gruß vermeld't,
vom düstern Herbst, dem Nebelmann,
der alle Tage regnen kann.

2. Der herbste zwar ist er noch nicht,
der kommt einst mit dem Schneegesicht.
Doch bringt er viele Blumen um
Und macht des Waldes Sänger stumm.

3. Ein guter Färber ist er zwar,
versteht sein Handwerk auf ein Haar.
Er färbt an Baum und Heckenzaun
Das grüne Laub gelb, rot und braun.

4. Er täte gern in seinem Reich
Dem Färbermeister Lenz es gleich.
Weil Blumen er nicht machen kann,
so streicht er rot die Blätter an.

5. Doch bald gefällt's ihm selber nicht,
weil frisches Leben da gebricht.
Er jagt im Sturm die Blätter fort,
von Baum zu Baum, von Ort zu Ort.

6. Nimm so ein Blatt, das er verweht,
und lies, was drauf geschrieben steht.
Was blüht und glänzt, vergeht im Herbst,
mach', dass du ew'ges Leben erbst!

Autor: unbekannt

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